Carlo Ciappa
(1890-1970)
Kopie nach Tizians Danaë
(1927)
Öl auf Leinwand
Aufwendig handgeschnitzter Rahmen, Craquelé
Maße: 119 x 172 cm
Maße mit Rahmen: 160 x 210 cm
Unten rechts signiert mit "Carlo Ciappo Napoli"
Datiert: 1927
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Beschreibung
Tizian, vermutlich geboren um 1490, zählt zu den bedeutendsten Vertretern der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts und der italienischen Renaissance. Er war einer der vielseitigsten zeitgenössischen Maler. Zu seinem Werk gehören Portraits, Landschaften sowie religiöse und mythologische Themen. Charakteristisch ist der ausprägte Kolorismus. Bereits zu Lebzeiten waren seine Werke in wichtigen Sammlungen, wie den vatikanischen Museen, aber auch in Privatsammlungen der Hocharistokratie vertreten.
Tizian und seine Werkstatt schufen zwischen ca. 1544 und den 1560ern insgesamt sechs Versionen der Danaë. Dargestellt ist immer die in einem Bett liegende Danaë mit angewinkelten Beinen, umgeben von einem Vorhang. Der Rest der Darstellung variiert in den Versionen. Unsere Kopie zeigt die erste Version, die sich heute im Museo Nazionale di Capodimonte in Neapel befindet. Das Original wurde für Kardinal Allessandro Farnese angefertigt. Die Züge der Danaë basieren auf einer Geliebten des Kardinals, der Kurtisane Angela. Es wird vermutet, dass das Werk ursprünglich als Portrait der Geliebten gedacht war und sie aufgrund des Amors möglicherweise lose als Venus identifiziert werden konnte. Während der Fertigstellung des Gemäldes begann jedoch im Dezember 1545 das Konzil von Trient und der Kardinal war besorgt über die offene Zurschaustellung seiner Affäre. Auch wenn nur wenige das Gemälde in seinen Privatgemächern sehen würden, befürchtete er, dass dies sich herumsprechen würde. Daher wurde das Gesicht der Dargestellten leicht entindividualisiert und sie in eine Danaë umgewandelt. Es handelt sich um die einzige Version, welche einen Amor zu ihren Füßen zeigt. Im Hintergrund wird das Gemälde mittig durch eine große klassizistische Säule getrennt. Rechts davon öffnete sich das Zimmer und eine Landschaft mit blauem Himmel ist zu sehen. Danaë blickt hinauf in eine dunkle über ihr schwebende Wolke, aus der goldene Münzen regnen.
Die Darstellung basiert auf der Figur der Danaë aus der griechischen Mythologie. Sie war die Tochter und das einzige Kind des Akrisios, dem König von Argos, und der Aganippe. Ihrem Vater wurde durch das Orakel von Delphi prophezeit wurde, dass er keine männlichen Nachkommen haben werde und sein Enkel ihm Thron und Leben rauben werde. Daher sperrte er die noch kinderlose Danaë in ein Verließ aus Bronze unter dem Hof seines Palastes. Sie sollte nie wieder Tageslicht zu Gesicht bekommen. Der Göttervater Zeus begehrte sie jedoch und kam, verwandelt in Goldregen, durch das Dach der unterirdischen Kammer zu ihr. Daraufhin gebar Danaë ihren Sohn Perseus.
Unsere Kopie ist unten rechts mit „Carlo Ciappa Napoli“ signiert und auf das Jahr 1927 datiert. Das Ölgemälde auf Leinwand befindet sich in einem aufwendig handgeschnitzten Rahmen. Eine vergleichbare Kopie aus dem Jahr 1925 von fast identischer Größe befindet sich im Lenbachhaus in München.