Werner Hilsing
(geb. 1938)
Kampf
Lithografie 78/100,
Maße 45 x 72 cm,
u. r. sign.
Biographie
In Abbensen lebt und arbeitet der Künstler, der Zeit seines Lebens nicht abhängig beschäftigt war, sondern freiberuflich mit Kunst auf sich allein gestellt. Er erzählt gern die Geschichte, dass er bei seinem Vater, der Zimmermann war, als junger Mann um eine Arbeit nachsuchte – nur, um die nötigen Ölfarben kaufen zu können. „Ich musste Kiefern abborken“, erinnert sich Hilsing. „Als ich zusammengerechnet hatte, dass das versprochene Geld ausreicht, habe ich die Arbeit an Ort und Stelle liegengelassen, meinen Lohn gefordert und habe mir in Hannover Farben gekauft.“ In Berlin habe er außerdem einmal für Geld beim Fasching gearbeitet. „Das war aber umsonst. Die Leute waren dann mit der Kasse weg.“ Ein schönes Leben sei das, abwechselungsreich. „Man muss erfinderisch sein, um zu überleben“, sagt Hilsing. Aufgewachsen ist er in Abbensen, 1959 ging er nach Berlin. In Berkeley in Kalifornien hat er zeitweise gelebt und Kunstfreunde unter den Molekularbiologen gefunden. Hilsing reist viel, sieht sich in großen Museen um, und viele internationale Kunstfreunde kommen zu dieser Ausstellung bei Imago. „Es ist schön, dass wir in der Wedemark einen so schönen Raum und den Verein Imago haben. Und wir haben viele Wedemärker Künstler vor Ort“, betont Hilsing. Eine grüne Landschaft hat er in Berkeley angefangen, auf die Leinwand zu bringen, und erst 2017 hat er sie zu Ende gemalt. Man muss es sich so vorstellen: Eine Menge Bilder, die in seiner Wohnung stehen und hängen, hält Hilsing für noch nicht vollendet. Er stellt sie beiseite und nimmt sie wieder vor. „Man hat gern unfertige Bilder“, sagt er. Das Unvollendete habe den Vorteil, dass er sie noch nicht verkaufen müsse. „Wenn ein Bild verkauft ist, ist es weg.“ Eine Retrospektive gibt es in diesem Sinne für ihn nicht, selbst wenn Bilder aus 60 Jahren in der Imago-Schau versammelt sind. Man muss sich außerdem vorstellen: Es gibt in Abbensen Hilsingisch zugeordnete Zimmer, in denen nur in Öl gemalt wird - wie über die längste Strecke seines Künstlerlebens. Andere Räume sind die mit Temperafarben, die er über Jahre benutzte und seit 2017 wieder neu. „Ich schleppe auch Bilder in Koffern mit mir herum“, erzählt der Künstler. Er bringt sie zu Interessenten und Ausstellungen. Eine ganze Serie ist zwischen 2014 und 2016 neu entstanden. „Waldesruh“ heißt ein Bild, die Bushaltestelle in Negenborn meinend. Denn Werner Hilsing ist passionierter Busfahrgast und nimmt die Stationen mit seinen Augen wahr. Gut, dass der Maler Hilsing einen Rahmenmacher gefunden hat, der mit ihm die Wegstrecke quasi durch dick und dünn, klein und groß und alle Farbschattierungen geht. Die Rahmen der ausgestellten Bilder sind einen Blick mehr wert. Fein in den Farben, konstatiert der Maler, der gleichwohl bei einzelnen Rahmen auch unbedingt selbst zum Pinsel greifen musste. Quelle: Haz.de