Rudolf Schiestl
(1869-1939)
Selbstportrait
Bleizeichnung,
Maße 11 x 19 cm,
Maße mit Rahmen 14 x 22 cm,
unten rechts bezeichnet
Biografie
Rudolf Schiestl, Prof. (08.08.1878 in Würzburg - 30.11.1931 in Nürnberg): Graphiker und Maler. Begann mit 12 Jahren eine Lehre im Bildhaueratelier seines Vaters. 1896 Besuch der Akademie in München. Im Herbst 1898 ließ er sich in Kornhöfstadt im Steigerwald nieder. Im Sommer 1899 arbeitete er in der Tiroler Glasmalerwerkstatt in Innsbruck, 1900 schuf er Wandmalereien in der Pfalz. 1901 machte er sich selbstständig. In den Sommermonaten 1903, 1904 und 1907 besuchte er Italien, außerdem bereiste er Frankreich, Österreich, Holland und Norddeutschland. 1909/10 wurde er Nachfolger von Bek-Gran an der Nürnberger Kunstgewerbeschule, ab 1928 umbenannt in Staatsschule für angewandte Kunst, dort bis zu seinem Tod tätig, zuletzt als o. Professor für freie Graphik und Buchschmuck.
Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, 1917 künstlerischer Leiter der Liller Kriegszeitung. Nach Kriegsende wieder an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Beschäftigung mit Hinterglasbildern und ab 1920 mit Holzschnittfolgen. Er arbeitete vorwiegend in Tempera und verfertigte viele Holzschnitte, besonders der fränkischen Landschaft und des bäuerlichen Lebens. Ab 1927 widmete er sich vorwiegend der Malere, wobei er seine Ölbilder meist auf Holz malte.
Mitglied der Nürnberger Kunstgenossenschaft, 1920 Gründungsmitglied der Nürnberger Sezession, Mitglied im Kunstverein Erlangen. Die Schiestlstraße in Kraftshof wurde nach ihm benannt. Ein Teil seines schriftlichen Nachlasses befindet sich im Archiv für Bildende Kunst des GNM.
Quelle: Nürnberger Künstlerlexikon, S. 1328.