(1829)
Sojobo als Sojo Henjo - Surimono
Japanischer Farbholzschnitt mit Silberreliefprägung
Mit Passepartout unter Glas in vergoldeter Holzprofilleiste
Maße: 21,3 x 18,1 cm
Maße mit Rahmen: 52 x 39 cm
Bildinformationen
Surimono im Format Shikishiban Edo (Tokio) 1829.
Sehr seltenes Blatt des bedeutenden japanischen Ukiyo-e Meisters Keisai Eisen (Ikeda Yoshinobu; 1791-1848),
dessen Surimono zu den gesuchten Meisterwerken der Kunst aus der späten Edo-Periode zählen.
Mit dem Begriff "Surimono" verbinden sich konkrete Auftragswerke wie Einladungen, Grußkarten,
Wanddekorationen ephemeren Charakters, was auch deren bemerkenswerte Seltenheit auf dem Markt erklärt.
Das Shikishiban zeigt die Helden Sôjô Henjô und Ushiwakamaru in Darstellungen der Ariwara no Narihira,
Charakteren aus dem "Leben des Ushiwaka Yoshitsume".
Ushiwaka war ein Heerführer im Minamoto-Klan der späten Heian und frühen Kamakura Periode,
der immer wieder von den Rokkasen, den "Sechs besten Waka- Dichtern" besungen wurde. - Kleine Knitter- bzw. Rollspuren,
insgesamt aber ein sehr gutes Exemplar auf warm-hellgrauen festen Papier mit immer noch glänzender Silberprägung,
in ebenso nuancierter (Grün-, Rottöne) wie teils auch starker (Orangetöne) Farbigkeit.
Biografie
Keisai Eisen war der Sohn des Kalligrafen Ikeda Shigeharu und lebte in Edo.
Er war zunächst Schüler des Malers Kanō Hakkeisai, dann des nur drei Jahre älteren Ukiyoe-Künstlers Kikugawa Eizan (1787–1867).
Als Ukiyoe-Künstler war er aktiv in der Bunsei- und Tempō-Ära, also in den Jahren zwischen 1818 und 1844.
Er war ein produktiver Künstler, der sich auf Bilder schöner Frauen (Bijinga), Erotika und Landschaften konzentrierte.
Darunter sind auch die 24 Entwürfe[1], die er für die Serie „Neunundsechzig Stationen des Kiso Kaidō“ ( Kiso Kaidō rokujūkyū tsugi) schuf;
die übrigen Entwürfe stammen von Hiroshige. Seine Bilder schöner Frauen sind charakterisiert durch gedrungene Gestalten, breite Hälse und runde Schultern.
Ein Beispiel für diesen Typ ist das Werk mit dem Titel Oiran (Kurtisane) in der Sakai-Sammlung, das Vincent van Gogh kopierte.
Von Eisen stammt der früheste Beleg für die sogenannte „Blaue Revolution“ im Ukiyo-e,
ein ausschließlich blau-weißer Fächerdruck einer chinesischen Landschaft aus dem Jahr 1829.
Diese Verwendung des Farbstoffes Berliner Blau beeinflusste u. a. Katsushika Hokusai:
Blau dominiert einige Werke in der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji“, darunter auch Die große Welle vor Kanagawa.
Außer als Künstler war Eisen auch als Schriftsteller aktiv. Seine Essays erschienen unter den Pseudonymen Mumeiō und Kaedegawa Shiin.
Sein bekanntestes Werk sind die Essays eines namenlosen Alten (Mumeiō zuihitsu) aus dem Jahr 1833.
Es handelt sich um die Überarbeitung einer Sammlung von Holzschnittkünstler-Biografien (Ukiyo-e ruikō), die erstmals 1789 von Ōta Nampo zusammengestellt worden war.
Unterhaltungsliteratur veröffentlichte er als Ippitsuan Kakō, unter dem Pseudonym Chiyoda Saiichi erschienen Kabuki-Stücke von ihm.
Eisen ging weiteren Tätigkeiten nach, so verkaufte er kosmetischen Gesichtspuder und betrieb unter dem Namen Wakatakeya Satosuke ein Bordell in Nezu.
(Quelle: Wikipedia)