Johann Eberhard Ihle
(1727-1814)
Knabenportrait
Ölgemälde auf Leinwand,
Maße 53 x 43cm,
61 x 51 mit Rahmen,
Rückseitige Beschriftung wurde von der Pariser Restauratorin Constance Groult auf der Rückseite dokumentiert:
"pinx J.E. Ihle, Atat mee 82 Jahr. an 1810"
unsigniert,
Biografie
Maler und Radierer in Nürnberg, geb. 5. 6. 1727 in EBlingen a. N., † 17.1. 1814 in Nürnberg. Sohn u. Schüler des Joh. Jak. (s. Familienartikel Ihle). Kam 1749 auf der Wanderschaft nach 553 Ihlée Nürnberg u. ließ sich dort nieder. 1751 wurde er Mitglied der Nürnb. Malerakad., 1771 deren Direktor, bis 1811. Die infolge der traurigen wirtschaftl. u. politischen Verhältnisse mit dem gesamten Nürnberger Kunstleben zur Bedeutungslosigkeit herabgesunkene Akad. wieder zu heben, war Ihle nicht die geeignete Persönlichkeit, obwohl er manche Besserungen versuchte. (Vgl. A. Möglich‘s Verbesserungsvorschläge u. Angriffe auf I. in Meusel‘s Mus. 5. u. 9. Stück [1788 u. 89] u. in der Allg. Litt.-Zeitg 1788 Nr 243, sowie I.s Erwiderung: „Abgenöthigte Ehrenrettung etc.“, Nürnberg 1788.) Als Porträtmaler leistete er recht Tüchtiges. Er hat die meisten Altdorfer Professoren porträtiert „sowie“, nach zeitgenöss. Urteil, „von großen Familientafeln, Vieh-, Galanterie-Stücken, Kopien, Zeichnungen und ander mehr wahre Meisterstücke geliefert“. Porträtarbeiten Ihles befinden sich im Germ. Mus. Nürnberg (Kat. d. Gem.-Samml., ` 1909 p. 187 f., 213): M. Burckhardt, Geschworener in Nürnberg, 1759; C. S. Holzschuher, 1759; Paulus Pauschinger, 1763, und in Privatbes. ebenda (vgl. Göschel u. Kat. d. hist. Ausst. d. Stadt Nürnberg, 1906 p. 90 [Bildnis einer Dame, 1775]). Das Bayer. Nat.- Mus. in München (Kat. d. Miniaturbilder, 1911) besitzt von ihm 3 Miniaturen, 01 auf Holz, um 1770: Brustbilder der Dichter Chr. F. Weiße, A. v. Thümmel, Fr. G. Klopstock, der Altert.- Verein Eßlingen: Bildnis eines Unbekannten. Für das sog. Goldene Buch der Akad. (Stadtbibl. Nürnberg) malte er das Porträt Chr. K. J. v. Volckamer‘s (darin auch sein eigenes Porträt von G. P. Zwinger, 1811). Gelegentlich kommen auch Werke von ihm im Kunsthandel vor; so wurde 1894 sein Selbstporträt mit der Samml. Chr. Hammer in Stockholm bei Heberle,.Köln, versteigert (Kat. 2. Teil, Nr 120), 1913 ein Brustbild des Marschalls Bercheny u. ein Stillleben von 1776 (auf einem Tische ein Buch, Totenkopf, Venuskopf u. Muscheln, daneben Federkiel u. Leuchter) bei Helbing, München (Auktion am 28. 4., Kat.-Nr 103 u. Aukt. d. Samml. Pickert u. a., am 7. 10., Kat.-Nr 384). Mehrfach wurde nach seinen Porträts gestochen, so K. Fr. Behaim von Schwarzbach u. Kirchensittenbach, gest. von G. Lichtensteger; J. B. Bernhold, Professor in Altdorf, gest. von G. P. Nußbiegel; Barbara Sab.von Hagen (Schattenriß, als Vignettte für ihre Gedächtnisrede, 1783), gest. von J. Nußbiegel; V. B. Henning, Kupferstecher in Nürnb., gest. v.G. Lichtensteger, 1767; Heumann v. Teutschenbrunn, Prof. in Altdorf, gest. v. J. J. Haid; der WaldhornistHutzler, gest. von N. G. Baerenstecher; werben um das Berliner Opernhaus stand er mit in engster Konkurrenz.1914 entwarf er Pläne zu einem nicht ausgeführten Botschaftsgeb. in Washington. Von kleineren Bauten seien noch die Villa Dohme am Tiergarten (Händelstr. 1), das vornehm-schlichte Haus v. Friedländer am Pariser Platz in Berlin, der Umbau der Villa Falconieri in Frascati bei Rom zu einem Erholungs- u. Studienheini für Künstler u. Gelehrte (1908/10) genannt, ferner die Kaiser Wilhelm-Institute in Berlin-Dahlem,als deren letztes das Institut für Biologie 1914/15 errichtet wurde. Archit. Rundschau, II (188G) Taf. 22, 90; III Taf. 76f.; XIII Taf. 25f., 33, 50; XIV Taf. 9. – Dtsche Bauztg, XXXIV (1900) 293197 (Marstall);XLI 185/87 (Kaiser Friedr.-Mus.); XLVI 252 f.; XLVIII 317 ff., 325ff.,345f., 353 f., 365 ff., 391 ff. (Staatsbibl.); LI 168, 174176 (Nekr.). –Zentralbi. d. Bauverwalt., XXXII (1912) 1611166 (mit Abb.); XXXIV 150; XXXVI 674; XXXVII 242/44 (Nekr.). – Berl. Architekturwelt, 1901 p. 11 ff. (Marstall); 1906 p.16f. (Kaiser Friedr.-Mus.). – Architektur d. XX. Jahrh., 1902 Taf. 95f. (Villa in Köln). – Kstchronik, XIII (1878) 354; XIV 20; XV 243; N. F. VI (1895) 204; XX 33; XXVIII 328 (Nekr.). – Berlin u. seine Bauten, 1896. – M. Osborn, Berlin (Ber. Kststätten Bd 43), Lpzg 1909. – Ausst.-Kat., Berl. Akad. 1879, 81, 86, 1913 (Regier.Jubil.-Ausst.); Gr. Berl. K.-A. 1898, 1913.