Hermann Baisch
(1846-1894)
Weite Landschaft mit Hirten, 1863
Original-Zeichnung
Bleistift auf gelblichem Papier
unten rechts auf dem Stein signiert und datiert 1863 (s. Foto)
Maße 28 x 37 cm, Maße im Passepartout 50 x 60 cm
Biografie
Hermann Baisch (1846 Dresden -1894 Karlsruhe) dt. Maler und Radierer, geb. als Sohn des Lithographen, siedelt als Kind mit seinen Eltern nach Stuttgart über und ist bei seinem Vater im Geschäft tätig; besucht hierauf die Stuttgarter Kunstschule und geht 1868 nach Paris, wo er sowohl fleißige Galeriestudien an den alten Holländern (Potter, Cuyp) machte, als auch starke Anregungen durch die Schule von Fontainebleau (Rousseau, Daubigny, Dupré, Troyon) empfing. 1869 geht Baisch zu A. Lier nach München und wird neben seinem Meister der Bahnbrecher einer neuen Richtung: Die Natur zu erfassen wie sie ist und den einfachsten Motiven und Gegenständen durch die idealisierende Macht des Lichtes zu bedeutender Wirkung zu verhelfen. 1881 wird er Professor an der Karlsruher Kunstakademie, bildet von da an seinen kraftvollen Stil zu höchster Vollendung aus und wird einer der trefflichsten Freilichtmaler in Deutschland. Durch Ferienreisen nach Holland erweitert Baisch sein bis dahin fast nur auf die Münchener Umgebung beschränktes Stoffgebiet. Neben den Bildern aus Süddeutschland entstehen jetzt Strand- und Marinebilder auch holländische Weiden. Er wird, nachdem er verschiedene goldene und silberne Medaillen (Berlin, Wien, München, Karlsruhe, London, Melbourne) erworben hat, Ehrenmitglied der Akademie in München, Wien und Berlin. Durch die massive Kraft im Tierstück, durch die Schlichtheit und Natürlichkeit seiner Landschaft, durch die Feinheit seines Naturgefühls, durch die leuchtende Farbgebung erzielt er bedeutende Wirkungen. Er wählt einfache Motive landschaftlicher Art, belebt sie meist mit Tier- oder Menschenstaffage, gibt ihnen tief gefühlte wahre Stimmungen und hat einen energischen u. flüssigen Farbenauftrag. Wichtige Werke von ihm sind: Maimorgen, Weidenbach, Frühlingsmorgen, Dünenlandschaft, Viehherde am Wasser (Karlsruhe), Mühle im Mondschein (1878, Stuttgart), Viehherde im Regen am Kanal hinziehend, Waldinneres im Herbst. Serfauser Alp, Holländische Viehweide (München), Tauholer, Krevettenfischer, Schiffswerft in Volendam, An der Tränke (Hannover), Bei Dordrecht zur Ebbezeit (Berlin), Aufschleppung eines holländ. Fischerfahrzeugs, Ankunft des Fischerbootes (Aquarell), Vorfrühling bei München, holländ. Flußlandschaft, Kanallandschaft (Dresden), holländ. Krautgarten, Auf der Höhe der Dünen etc. Als Radierer und Illustrator zu Gedichten und Sprüchen seines Bruders Otto hat er sich auch in der Schwarzweißkunst betätigt. Gemälde von Baisch befinden sich in den Galerien zu Breslau, Frankfurt, München, Prag (Rudolphinum), Stuttgart etc.
(Quelle: Thieme-Becker)