Große spätgotische Schnitzfigur eines Heiligen
(Mitte 15./Anfang 16. Jahrhunderts)
Wohl Mitteldeutschland
Schnitzfigur
Höhe: 120 cm
unsigniert
Standfigur auf mitgeschnitzter Rasenplinthe. Der Mantel mit Kapuzenkragen zeigt schräg ziehende Falten mit zwei ausgeprägten Schüsselfalten.
Darunter ein Kleid, das am Boden aufliegt und unter dessen Saum die Fußspitzen hervortreten.
Der Kopf betont rund geformt, leicht schräg gehalten, das Gesicht gerahmt von einem fein geschnitzten Lockenkranz.
Die Kopfkalotte freigehalten, was eine ehemalige Bedeckung – wohl mit einer Mitra erkennen lässt. Die linke Hand hält ein geöffnetes Brevier,
die rechte nach vorne gerichtet, hielt ehemals wohl einen Abt- oder Bischofsstab.
Eine sichere Zuweisung an eine bestimmte Heiligengestalt ist wegen weiterer fehlender Attribute kaum möglich, hier kämen mehrere Ordensheilige in Frage.
Lindenholz, hinten gehöhlt, gefasst, Inkarnatbemalung und Vergoldung im Kleid.
Sehr hohe Schnitzqualität, das Gesicht ausdrucksvoll und individuell, mag wohl mit Porträtcharakter geschaffen sein.
Die Hände und Finger ebenfalls meisterhaft gearbeitet. Zeigefingerspitze der rechten Hand fehlt, sonst in sehr guter Gesamterhaltung.
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