Giuseppe Carnelli
(1838-1909)
Ein Junge liest gestikulierend ein Gedicht vor aufmerksamer Gesellschaft
Ölgemälde,
Bildgröße 104 x 75cm,
unten rechts signiert,
bezeichnet und datiert Venecia 1883
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Biografie
Maler, geb. am 5.11.1838 in Bergamo, † Ende 1909 ebenda. Schüler von Enrico Scuri an der Accadernia Carrara zu Bergamo, errang er daselbst verschiedene Akademieauszeichnungen sowie mit einem für die Pfarrkirche eines Bergamasker Alpendorfes bestimmten Altarbilde eine Preismedaille der Florentiner Kunstausstellung v. 1861. Die erfolgreiche Ausstellung eines fein detaillierten Genrebildchens „La lattaia“ Pariser Salon trug ihm dann zunächst mehrere Pariser Aufträge ein auf feinmalerische Rokokogenredarstellgn wie „Il madrigale“ u. „Una visita alle educande“. Außerdem lieferte er damals für das Istituto d‘Arti Grafiche zu Bergamo zahlreiche Vorlagen zu Heiligenbilddrucken, Illustrationszeichnungen für Almanache, Reklameentwürfe etc. Als geschickter Freskodekorateur erwies er sich mit Fassadenmalereien an einem Hause der Via Masone zu Bergamo (Stabilimento Frat. Masone, 1881) sowie gegen Ende seines Lebens noch mit der malerischen Ausschmückung der Villa Luiselli zu Alme bei Bergamo (1909). Hauptsächlich aber pflegte er in späteren Jahren die religiöse Kunst, für die ihm aus seiner Heimatprovinz reichliche Aufträge zuflossen. So schmückte er die Pfarrkirche zu Piazzolo im Val Brembana 1881 mit Wand- und Deckenbildern in Fresko- und Temperamalerei, – den Dom zu Bergamo 1886 mit Kuppelfresken, – die Pfarrkirche zu Brignano 1896 mit einer „Himmelfahrt Mariae“, – die zu Lurano 1897 mit Darstellungen der „Mannahlese“ und des „hl. Abendmahles“, – die zu Albino 1905 mit einem den Tod des hl. Joseph darstellenden Altarbilde. Ferner besorgte er noch die Freskoausmalung d. Kirche zu Rocca d‘Adda (1901) sowie der Presbyterien in S. Fiorano zu Codogno (1902) und in der Pfarrkirche von S. Angelo Lodigiano (bei Lodi, 1907). Seine letzte Arbeit, eine Reihe von Totentanzdarstellungen von 1909 für die Kirche zu Valverde bei Bergamo, blieb unvollendet. Illustraz. Rah 1909 II 625. – Chron. des Arts 1910 p. 24. – Emporium (Bergamo) XXXI (1910) 73 (mit Abb. u. Selbstportr.).
Quelle: Thieme Becker