Erwin Shoultz-Carrnoff
(1913-1990)
Abstrakt (braun, weiß, hellblau)
Tempera, 69,5 x 99,5 cm,
unsigniert
Biografie
Shoultz-Carrnoff studierte Malerei in seiner Heimatstadt Königsberg bei Heinrich Schmalz und Wilhelm Lenggrüßer, gelangte über die Niederlande nach München und besuchte Anfang der 1930er-Jahre die Zeichenklasse von Karl Caspar an der Kunstakademie München. Nach dem Kriegsdienst an der Murmansk-Front kehrte er schwerverletzt nach Traunstein (Oberbayern) zurück und gründete mit Gleichgesinnten 1945 die Künstlergruppe Roter Reiter, um nach der Diktatur den Anschluss an die internationale Kunstentwicklung zu finden. Bis zu seinem Tod im Jahr 1990 blieb er Präsident der Künstlergruppe Roter Reiter und organisierte über 50 nationale und internationale Ausstellungen. Sein Werk knüpfte an den Spät-Expressionismus an, es entstanden auch zahlreiche abstrakte Arbeiten und Objekte. 1975 erhielt er den Schwabinger Kunstpreis, 1988 die Medaille „München leuchtet“.
Shoultz-Carrnoff pflegte eine enge Freundschaft zu dem Künstler Joles Bickel-Schultheis. Die Werke der beiden sind zum Teil kaum zu unterscheiden. Oft versah Shoultz-Carnoff auch die Arbeiten seines Kollegen mit der eigenen Unterschrift, weshalb es manchmal schwierig ist, festzustellen, ob es sich bei einem Bild um eines von der Hand des Malers selbst oder um ein "signiertes" handelt.
Für nähere Informationen zum Künstler und seinem Schaffen siehe auch: Brigitte Warendorf: Der Maler Erwin Shoultz-Carrnoff und der Rote Reiter. Magisterarbeit für das Fach Kunstgeschichte an der LMU München.