Ernst Kaiser
(1803-1865)
Blick auf Salzburg
Ölgemälde,
80 x 52cm, gerahmt 92 x 63cm,
unten rechts signiert "E.Kaiser"
Biografie
Landschaftsmaler, geb. 20.7.1803 in Rain a. d. Ach, † 23.12.1865 in München. Als Sohn des Malers Georg K. (s. d.) künstler. durch die Lehre des Vaters vorgebildet, studierte K. auf der Münchener Akad. Da ihm dieser Unterricht nicht behagte, bildete er sich mit Heinr. Buerkel, dem er sich 1825 als Wandergenosse durch Oberbayern angeschlossen, u. mit dem er gemeinsam ein Atelier genommen hatte (bemerkenswert der gegenseitige Einfluß dieser Gemeinschaft), autodidaktisch in der Landschaftsmalerei aus. Kaiser erfreute sich der Gunst des Königs Ludwig I., der ihn durch Stipendien unterstützte.
1828 unternahm er eine Italienreise; in Mailand traf er mit Fr. Preller zusammen u. zog mit diesem Sept. 1828 nach Rom, wo er bis zum Frühjahr 1829 blieb, um sich darauf dauernd in München niederzulassen. Während für Buerkel Anregungen der Wiener Maler, namentl.Gauermanns, entscheidend wurden, ging Kaiser auf Dillis, Wagenbauer und Kobell zurück, entwickelte aber bald aus der Intimität der Schilderung einen sicheren und freieren Stil, als ihn seine Vorgänger je erreicht hatten. Neben der peinlich genauen Detailmalerei, die er nicht aufgab, beschäftigte er sich mit atmosphärischen Beobachtungen u. brachte Licht- u. Luftstudien besonders in Aquarellen (prächtige Stücke in der Münchener graph. Samml.) mit einer Mischung von lyrischem Gefühl u. Realismus zustande, wie sie außer Kaiser nur Wasmann ähnlich geschaffen hat. Auf seinen größeren Bildern bleibt die Weite des Blicks stets deutlich, während die Ausführung im einzelnen gelegentlich hart u. trocken wirkt.
Ober Haushofer, Heinlein u. anderen gefeierten Aussichtsmalern stehend, weist K. bereits als ein Vorläufer von Lier auf die Höhe der landschaftl. Stimmungsmalerei der späteren Zeit in München hin. Bescheiden und zurückhaltend, gelang es K. nicht, weitere Aufmerksamkeit zu finden; er starb daher verbittert und fast vergessen. Seine Hauptwerke sind meist in Münchener Privatbesitz gelangt. Werke in öffentl. Samml.: Motiv bei Possenhofen (Städt. Galerie Nürnberg [Leihgabe des Germ. Nat.-Mus.]), Gebirgslandschaft mit Bach (N. Pinak. München), Blick auf den Untersberg (Schack-Gal. München), Am Kochelsee (Landesmus.Darmstadt),Gosau-See (Prov.-Mus. Hannover); in der Maillinger-Sammlg in München außer einer Bildniskarikatur K.s von der Hand des (Eduard?) Gerhardt 2 Aquarelle, darunter 1 Gebirgslandschaft bei Kochel. Raczynski, Gesch. der neueren deutsch.