Christian Wilhelm Ernst Dietrich, Reiter mit Hund und Kind vor einem Haus
Christian Wilhelm Ernst Dietrich
(1712-1774)
Reiter mit Hund und Kind vor einem Haus
Radierung
Maße 12 x 6 cm
Biografie
Dietrich frühreife Begabung wurde in den ersten Jahren nach seiner Übersiedlung nach Dresden (1724) von A. Thiele gefördert.
Stärkere Anregungen erfuhr er durch das Studium der Gemälde der Dresdner Galerie.
Die Frühzeit seines Schaffens stand unter dem Patronat des Grafen Brühl. Ob D. die Niederlande, das Land seiner künstlerischen Vorbilder, auf einer Reise um 1734 gesehen hat, bleibt fraglich.
Nach seiner Rückkehr wurde er von Kurfürst August III. 1741 zum Hofmaler bestimmt.
Auf dessen Anordnung unternahm er 1743 eine einjährige Studienfahrt nach Italien, die sich in seinem Werk nur thematisch auswirkte.
In der folgenden Zeit erreichte er den Höhepunkt seines Könnens. Seine Werke, die überall in Europa erworben wurden, brachten ihm die Ehrenmitgliedschaften der Akademien von Augsburg, Bologna und Kopenhagen ein.
Bei der 1763 einsetzenden neuen Kunstförderung in Sachsen wurde D. 1764 zum Direktor der Kunstschule in Meißen ernannt.
Ein Jahr später übernahm er an der Dresdner Akademie eine Professur, die er bis zu seinem Tode innehatte.
In D.s Werk sind die Kunstrichtungen des endenden 17. Jahrhunderts und seiner Zeit nebeneinander gelagert.
Besonders die niederländ. Kleinmeister, Rembrandt und die Nachfolger Watteaus haben maßgeblich auf D.s Produktion eingewirkt.
Sein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen ließ ihn den gewählten Vorbildern sehr nahe kommen, wenn auch D.s Eigenart in Auffassung und Technik immer sichtbar bleibt.
Dieser Eklektizismus ist nicht allein aus D.s Veranlagung verständlich, sondern ist eine Folge kunsttheoretischer Forderungen des Rokoko nach Auswahl und Nachahmung.
Trotz dieser fragwürdigen künstlerischen Haltung stellte D. in dem damaligen internationalen Dresden die stärkste deutsche Kraft dar.
In seinem Oeuvre sind alle Stoffgebiete und Techniken der Malerei vertreten.
Am meisten geschätzt wurden seine Landschaften, die entwicklungsgeschichtlich die letzte Stufe vor dem Einsetzen einer realistischen Landschaftsmalerei durch D.s Schüler J. Ch. Klengel bedeuten. D.s hochstehende Druckgraphik, die mehr durch die Virtuosität der Technik als durch die Tiefe der Empfindung besticht, umschließt wie seine Malerei alle Möglichkeiten des 18. Jahrhunderts.
Quelle: deutsche-biographie
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