Bele Bachem
(1916 - 2005)
Lukas und die Dame aus Pomposa
Lithographie, 19/100
Maße: 47 x 64 cm
Unten rechts signiert
Biografie
Sie war die Tochter des Kunstmalers Gottfried Albert Maria Bachem und seiner Frau Hedwig. Ihre Kindheit verbrachte sie in Düsseldorf. Vom Vater in Kunst und Literatur vorgeprägt, ging sie Ende der 1920er Jahre nach Berlin an die Kunstakademie, wo sie unter anderem von Ludwig Bartning und Max Kraus unterrichtet wurde. Ihre Arbeiten fanden schnell Beachtung und sie konnte ungestört ihren eigenen Stil verfolgen. Bald erhielt sie erste Aufträge und wurde schließlich von Otto Falckenberg nach München geholt, um dort am Theater Bühnenbilder zu gestalten. Im Jahre 1940 heiratete sie den Kunsthistoriker Günther Böhmer († 1992), im selben Jahr kam ihre gemeinsame Tochter zur Welt. Kurz darauf erregten ihre Arbeiten Anstoß bei den Nationalsozialisten, und im vorletzten Kriegsjahr wurden ihr Ausstellungen untersagt. Nach Kriegsende veröffentlichte sie Zeichnungen in der satirischen Zeitschrift Der Simpl. Einige Intendanten der wieder in Gang gekommenen Theaterszene erinnerten sich ihrer und luden sie für Entwürfe von Bühnenbildern ein. In der Folgezeit illustrierte und schrieb sie Bücher, gestaltete Filmplakate und Ähnliches mehr. Später unterrichtete sie auch selbst in München. Bele Bachem hat für die Porzellanmanufaktur der Firma Rosenthal und für die Tapetenfabrik Gebrüder Rasch zahlreiche Entwürfe geliefert. Sie gilt als eine der bedeutendsten deutschen Nachkriegskünstlerinnen und ist neben Unica Zürn eine der wenigen Surrealistinnen der deutschen Literaturillustration. Als surrealistische Malerin wollte sich die Künstlerin, die gern Wesen halb Mensch und halb Tier darstellte, allerdings nicht verstehen. Dennoch wird sie nicht selten als solche bezeichnet.