Andreas Gering
(1892-1957)
Madonna
Ölgemälde auf Leinwand,
u. re. monogr. u. dat. 1924,
Maße 150 x 102 cm
Andreas Gering (1892-1957), Nürnberger Maler und Graphiker. Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in Nürnberg nahm Gering ein Studium an der AdBK München bei Prof. Carl Johann Becker-Gundahl (Vertreter des Jugendstils und Impressionismus und Mitglied der Münchner Sezession) auf. Teilnahme am Ersten Weltkrieg. Die Kriegserlebnisse beeinflussten Gerings graphisches Werk, welches die Dramatik der Zeit im Schützengraben eindrucksvoll widerspiegelt. Seit 1920 Lehrer am Offenen Zeichensaal in Nürnberg, ab 1921 Leiter der Klasse Akt an der Berufsoberschule Nürnberg. 1932 Städtischer Studienrat. Gering malte in Öl, Eitempera und Aquarell, an Motiven bevorzugte er nun Landschaften, Akt, später auch biblische Themen. Mitglied in der Vereinigung Nürnberger Künstler und Kunsthandwerker sowie der Nürnberger Sezession.
(Quelle: Nürnberger Künstlerlexikon, hrsg. von M. H. Grieb, Rösermüller, Wikipedia)
Bis in die Mitte der 20er Jahre herrschte bei den Mitgliedern der Sezession der Expressionismus vor. In den späten zwanziger Jahrenentwickelte sich bei einigen jüngeren Malern unter dem Eindruck der Arbeiten Edvard Munchs ein neuartiger Stil, der sich durch abgerundete Konturen und kursorische Zusammenfassungen von Menschen und Landschaften auszeichnet. Die Farbgebung ist zurückhaltend oft dominieren gedämpftes Blau und Grau. Diese Merkmale sind auch in der Arbeit von Andreas Gering vorzufinden. Im Zentrum ruht der weibliche Akt auf einer undefinierten Fläche, es könnte eine Decke aber auch die schwarze Erde, eine grüne Wiese oder ein kosmischer Raum sein. Die Wellen in gedämpften blau-gold-grün-rot Akzenten nehmen die Konturen der weiblichen Figur auf. Sie harmonieren mit dem schillernden Farbton der Haut und den umschlungenen Beinen. Hier sind der Mensch und die Natur vereint.