Deibl, Anton
(1833 Miesbach-1888 München)
Fataler Fischfang
Ölgemälde auf Leinwand, 37 x 44 cm (44 x 52 cm mit Rahmen),
u. rechts signiert und datiert 1877. Das Gemälde wurde gereinigt, restauriert und neu gefirnist.
Lit.: Thieme Becker, Bötticher, Bruckmann: Die Münchner Maler im 19. Jh.
Auszug aus Thieme-Becker
Deibl, Anton, Genremaler, geb. 1833 in Miesbach, † 23. 1. 1883 in München, kam als Sohn eines Gerbers mit namhaftem Vermögen nach München u. genoß dort die Privatunterweisung von J. B. Berdelle, welchem er zeitlebens die gediegene Formgebung u. Ausbildung seines Farbensinnes ver-dankte. In seines Lehrherrn Fußtapfen tretend, wählte D. antike Stoffe;
1857 erschien sein erstes Ölbild „Venus, welche dem Amor ein Ziel weist“ (in wiederholter Bearbeitung 1863) und 1865 eine „Flora“, „Kinder mit Früchten“ (1866) u. ein „Mütterglück“ betiteltes Bild. Dann ging D. zu dem ihm mehr zusagenden Genre mit besserem Erfolg über, der „Hufschmied-Wunderdoktor“, eine ländliche „Toilette“ (1868) und das niedliche Scherzo „Der süße Freund“ (1869), zwei Kinder, einen riesigen Zuckerhut umhalsend. Mit solchen Kinderszenen kam D. in sein eigentliches Fahrwasser. Weiter folgten „Er muß heim!“, „Frugale Mahlzeit“ (Katzen fütternde Mädchen, 1870), „Heimlichkeiten“, „Unfreiwillige Heimkehr“ (1871), Kinder spielen „Eine vornehme Dame“, der „Fatale Fischfang“, das einzige Bild D.s, welches vervielfältigt als Holzschnitt in der „Gartenlaube“ (1878 p. 639) erschien), da der Maler alle Aufforderungen von Verlegern u. Illustrierten Zeitschriften hartnäckig abwies, um dereinst seine sämtlichen Schöpfungen in einem eigenen Farbendruck-Album selbst herauszugeben, wozu er leider niemals Zeit fand. D. verstand es nicht, seine Arbeiten in dieser Beziehung auszubeuten, ebenso wenig wie er sein Vermögen schätzte, das teilweise ohne sein Verschulden nur allzu früh zerrann. Als er dann ernstlich arbeiten wollte, war es zu spät, da ein vorschreitendes Lungenleiden Ruhe und Schonung verlangte. Daß Sorge u. Not ihm nicht nahe trat, bevor sein Leben erlosch, verhinderten wackere Freunde. Beilage 56 zur „Allgemeinen Zeitung“ v. 25. 2. 1883. – Fr. v. Bötticher, Maler-werke des 19. Jahrh. 1895 I 213. H. Holland.Deichelmann, Mathias, Kunstschreiner in Kitzingen, arbeitete.